Datensicherung leicht gemacht …
Jeder kennt das Problem: Datei gelöscht, Systemeinstellungen zerschossen, Harddisk mechanisch im Eimer. Mir ist das durchaus auch schon passiert – ich empfehle NICHT die LaCie Porscheplatte mit Firewire 400 und 320 GB, die ist jetzt schon zum zweiten Mal kaputt gegangen OHNE das Gravis bzw. LaCie sie getauscht haben, nein, nur repariert. Naja, beim zweiten Mal war mein komplettes BackUp im Eimer, auch mein Bilderarchiv der letzten acht Jahre ist mit draufgegangen, das musste ich aus Platzgründen auslagern.
Also musste eine Backup-Lösung her. Als erstes hab ich eine kleine, portable LaCie Rugged 2,5 Zoll mit Firewire 800 (und FW 400 und USB 2.0) mit 250 GB und eine günstige WesternDigital 3,5 Zoll mit 500 GB angeschafft. Danach hab ich mich auf die Suche nach einem anständige Sicherungstool begeben - Nein, TimeMachine ist scheiße, da kann man sich nicht aussuchen, was gesichert wird und was nicht. Oder ich hab zumindest diese durchaus interessante Funktion nicht gefunden.
Der geneigte Nerd-User wird sicherlich das gute alte "rsync" aus Linux-Zeiten kennen, das glücklicherweise in OS X implementiert ist. Sieht ja auch cooler aus, wenn man was in Terminal hackt und dann Matrix-mäßig die Buchstabenzeilen über den Bildschirm huschen.
Nach etwas googlen hab ich das fertige Backup-Skript auf rsync-Basis von MacWelt.de gefunden. Das kann leicht mit dem Texteditor der persönlichen Wahl editiert werden.
Man trägt lediglich den Pfad zum Backup-Medium und zum User-Ordner ein und schwupps, ists gegessen. Optional kann man auch Ordner über eine Ausschluss-Liste vom Backup ausnehmen (Standardmäßig sind hier etwa der Library/Cache und .trash eingetragen).
Nach dem Speichern des Dokuments ruft man unseren größten Nerd-Freund, das Terminal auf und definiert die Skript-Datei als ausführbar mit "chmod -x" usw. Steht auch alles übersichtlich in der Anleitung bei Macwelt erklärt.
Danach kann das Skript gestartet werden. Das coole ist, dass es inkrementell arbeitet, also ein komplettes Backup macht und danach nur die Dateien kopiert, die auch verändert oder bewegt wurden. Zusätzlich erzeugt das Skript sogenannte Hard-Links der Dateien, d.h. sie liegen in den verschiedenen Datensicherungen nur ein einziges Mal vor, werden aber immer verknüpft ohne dass das für uns ersichtlich ist (das spart Unmengen Speicherplatz).
Ich hab dann einfach nochmal das Skript etwas modifiziert und mache dann einmal die Woche noch eine Spiegelung der kleinen Rugged-Platte auf die große Western-Digital-Platte, das dauert immer ein Weilchen, aber Redundanz ist alles.
Jetzt, wo die LaCie-Porscheplatte wieder läuft, weiß ich nix damit anzufangen. Da sichere ich jetzt also immer von Hand meinen Bilder- und Musikordner drauf. Nur um sicher zu gehen, dass das alles brav erhalten bleibt. Es werden wohl kaum alle drei Platten auf einmal den Geist aufgeben.
Achja, das Skript kann man im Übrigen über den Automator auch selbständig aufrufen lassen, auch das lässt sich einfach realisieren.
Wer einen anständigen, redundaten Datenbestand in, ähh, "Echt" sehen möchte, schaut sich die Stelle in "I am Legend" an, wo Will Smith in seinem Labor abhängt und was über seine Forschugsergebnisse erzählt. Ähnliches strebe ich an, allerdings brauche dafür weder acht verschiedene Platten NOCH würde ich sie am selben Ort lagern (kleiner Tipp: er hat sie auf dem Schreibtisch gestapelt. Wenn die Zombie-Mutanten erscheinen, is' Pustekuchen mit den Daten, würd ich sagen. Passiert mir nicht, aber ihm...).
Soviel dazu, ich hoffe, ich konnte irgendwem mit diesem kleinen Hinweis helfen, seine Datensicherung besser zu organisieren, als ich das vorher gemacht habe =)
8 Kommentare zu "Datensicherung leicht gemacht …"
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jksimpson
Ich finde ja den Titel "Datensicherung leicht gemacht" nicht uuuunbedingt... zutreffend...
TediousNilsen
Ich weiß. Das ist ein Witz.
Herschel Rubinstein
du hast sicher lachend vor dem computer gesessen, als du den beitrag geschrieben hast... NOT!
ich muss meine datensicherung auf jeden fall auch mal etwas ernsthafter angehen. meine bilder habe ich nur auf einer platte. wenn die abraucht ist stress angesagt.
Jupp
@Herschel: um Daten wieder herzustellen gibt es zur not auch Software. Ich habe da eine ganz gute mir besorgen müssen, nachdem meine Externe mit meiner gesamten Musik in Arsch gegangen ist. Einziger nachteil: die wiederhergestellten Dateien sind fortlaufend Nummeriert.
Lex Dildo a.k.a. Skeleton Meteor
Schonmal über sowas nachgedacht? Macht sich gut um Wohnzimmer.
Jupp
Kann man schön sein Bier drauf abstellen und sieht ansich auch gar nicht mal so übel aus.
TediousNilsen
der gute alte cray. aber das sind großrechner, was soll ich damit? ich brauche eher ein NAS im Terabyte-Bereich. Mit RAID und so, redundante Datensicherung ist das Stichwort, redundante Datensicherung.
Gasthörer
Ohne Werbung machen zu wollen: Ich habe hier eine QNAP TS-409pro am laufen, bestückt mit 3x 500GB + 1x 500GB Spare als RAID5.
Läuft super als Heimserver, kann alles, was Mensch so braucht und läßt sich auch noch aufbohren.
Ersetzt aber auch kein Backup - wenn das NAS abkackt, ist's mit'm RAID auch nix mehr. Also noch eine Zusätzliche TB-Platte extern zum Sichern.
Auf jeden Fall ein Blick wert! Tschüß... Gasthörer