Oder auch lassen.
Ich glaube, Twitter wurde nur dazu erfunden, um Menschen wie mich von der Arbeit abzuhalten. Wer daran ein Interesse haben sollte, weiß ich allerdings nicht. Und eigentlich stimmt das auch nicht, so spannend können 160 Zeichen nicht sein. Könnten schon, wenn da pikante Informationen (Die Susi hat heute beim Bernd geschlafen!) drin stünden, aber "Aufgewacht, Kaffee getrunken", lenkt mich nicht ab.
Vielmehr, vermute ich, wurde es von Menschen mit großem Selbstdarstellungsbedürfnis erfunden. Nachdem sich jetzt herausgestellt hat, das LiveJournals und Blogs mit Inhalten wie "heute Nudeln gekocht" niemanden interessieren, versucht man jetzt, die selben Informationen kürzer und dafür öfter zu veröffentlichen. Kann man machen. Soweit ich weiß, geht das auch bei ICQ und bei StudiVZ. Neu ist die Idee also nicht, unter Umständen wurde Twitter.com also nur eröffnet, um damit irgendwie Geld zu verdienen?
Ach verdammt, ich hab keine Ahnung warum man sowas konzipiert.
9 Kommentare zu "Oder auch lassen."
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Daniel
Um Kurze Weißheiten unter das Volk zu streuen wie: "Das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht sondern wenn man düngt und wässert."
christoph
Bin auch wie verrückt am Twitter'n.
Spannend die Brücke zwischen eMail und Blogs zu schlagen. Hätte nicht gedacht das es soo viel spaß machen würde, gerade weil's so reduziert ist. Und kein Mensch würde jemals in seinem leben auf die Idee kommen seinen Blog mehr als 10x am Tag zu aktualisieren. deswegen: thumbs up for TWITTER!
TediousNilsen
ich hab festgestellt: twittern is ziemlich langweilig. ich hab gestern exakt drei mal gezwitschert und festgestellt, dass es mich in keiner weise mit befriedigung erfüllt. also lösche ich den account wieder. twitter IST schrott und total web eins nullig. so. jetzt kommt ihr.
Herschel Rubinstein
twitter hat aufgrund seines rudimentären umfangs sicherlich etwas banales, allerdings ist es einfach ein interessantes kommunikationsinstrument zwischen instant messaging und sms. bevor man sich allerdings davon langweilen lässt, sollte man einen bogen darum machen
übrigens ist es immer einfach zu sagen "ist ja irgendwie auch nichts neues". sicherlich ist twitter kein quantensprung, aber die dinge weiterzudenken und daraus etwas zu entwickeln, was in der form noch nicht da war, verdient schon respekt.
@tediousNilsen: web2.0 ist mehr als zuckersirup-überzogene logos. und twitter sicherlich nicht web1.0
TediousNilsen
pah. ihr nerds.
jksimpson
also, dieses phänomen ist doch auch nur als kommunikation getarnte selbstdarstellung. wie alles, was wir hier machen. ich werde mal bei gelegenheit eine theorie aufstellen, wie sich web2.0-activities zum selbstdarstellungsverhalten im "real life" verhalten (egozentrisch im netz, schüchtern in der u-bahn).
jetzt werde ich erstmal frühstücken.
Klaus
Hm, interessante Diskussion. Ich sag ja: Kann man machen. Kann man auch lassen. So what?
Ich persönlich glaube, das Menschen sich mit der Selbstdarstellung im Internet unnötigen (auch emotionalen) Stress machen.
Es gab früher auch so ne Art Web-Cam Blogs, da konnte man dan regelmäßig sein Foto aktualisieren, und weil Webcamfotos so wenig abwechslungsreich sind, war das auch hervorragend langweilig.
Herschel Rubinstein
selbstdarstellung gibt es nicht nur im netz. schon allein die wahl der kleidung hat nicht nur pragmatische gründe, also warum immer die selbstdarstellung im web2.0 verteufeln?
dass die menschen teilweise die reichweite des mediums internets unterschätzen bestreite ich gar nicht, aber öffentlich etwas von sich preis zu geben gehört zum leben dazu, ob virtuell oder in der realität.
und emotionalen stress macht man sich auch, wenn man samstags abends nicht aus dem haus gehen kann ohne sich geschminkt zu haben
Klaus
Naja, es sind definitv verschiedene Arten der Selbsdarstellung. Wobei ich dir recht geben würde, kann auch im Alltag bestimmt stressig sein. Unter Umständen versucht man sich im Internet als der Mensch darzustellen, der man gerne wäre, das ist ja auch höchst interessant. Für Stalker wie mich, muahahah.