Der Mensch als Ersatzteillager?
Habt ihr schonmal darüber nachgedacht euch einen Organspenderausweis zu besorgen? Ich für meinen Teil spiele sehr häufig mit dem Gedanken, meine Organe, im Falle meines Ablebens, anderen kranken Menschen zu schenken.
Viele Menschen jedoch hätten Schwierigkeiten damit, sich von ihren Organen zu trennen. Ich kann die Gründe dafür nur sehr eingeschränkt nachvollziehen, und möchte in diesem Blog-Eintrag meine Gedanken zu dem Thema kund tun.
Nach dem Tod ist nichts! So jedenfalls meine Meinung. Der Geist, der den Menschen zu Lebzeiten beseelt hat, ist nach dem Hirntod seiner Existenzgrundlage beraubt. Folgerichtig kann man nach dem Tod auch keinerlei Empfindungen im Bezug auf die Organentnahme haben: Es wird einem nicht weh tun, und seine Seele bekommt man durch das behalten eines Organs auch nicht wieder. Was spricht also dagegen Organe zu entnehmen?!
Wer an einer Verlängerung seines Lebens interessiert ist, für den ist Organspenden doch die bessere Option. Zumindest biologisch lebt ein gewisser Teil dann in einem anderen Menschen weiter. Ganz abgesehen davon, dass ich einem anderen Menschen, und sei es für noch so kurze Zeit, das erspare, was mir selbst widerfahren ist - den Tod.
Also spricht doch eigentlich alles dafür, sich alsbald einen Organspenderausweis zu besorgen - oder wie seht ihr das?
5 Kommentare zu "Der Mensch als Ersatzteillager?"
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Herschel Rubinstein
sehr richtig. allerdings rede ich mir aus gründen der komfortabilität ein, es gibt "etwas" nach dem tod. jedoch ist es nicht möglich weltliche, materielle dinge mit rüber zu nehmen, weshalb es unsinnig ist, den organtechnischen besitzstandswahrer bis in den tod hinein zu spielen.
Dick Dickensen
Sehr guter Beitrag! Sehe das ausnahmsweise genauso wie du ;-). Vielleicht wird hier ja mal das österreichische Modell übernommen. Also quasi kein Opt-In sondern ein Opt-Out, jeder ist erstmal potentieller Organspender bis er dem widerspricht, was dann in einer Datenbank gespeichert wird. Icke wär dafür.
Red Baron
Hm. Ja ich wäre auch dafür Es gibt ja letztlich auch nur wenig, was dagegenspricht.
jasper.
find ich auch gut die sache. werde mir wohl auch einen holen, auf das mein style in anderen körpern weiterleben kann.
Best friend
Ich selber habe keinen solchen Ausweis....Habe aber auch kein schlagkräftiges Argument dagegen...
Das häufigste Argument, was ich den Diskussionen über das Thema entnommen habe, ist, dass die Menschen, die gegen Organspende nach dem eigenen Ableben sind, Angst haben, für scheintot erklärt zu werden (aus welchen Gründen auch immer) und somit bei lebendigen Leib ihrer Organe entledigt werden!
Grüße....