Geld allein…
Oliver Pocher wird Sidekick bei Harald Schmidt - das nenne ich Senderführung in Fußballvereinsmentalität. Erst mal kaufen, dann irgendwie reinbiegen ins Team.
Allerdings wird sich zeigen, ob das Duo besser als die Summe seiner beiden Ingredenzien ist. Denn anders, als Reinhard Mohr auf SPIEGEL Online ätzt, treffen sich hier keineswegs ein abgehalfterter Pseudo-Komiker der ewig jungen Viva-Generation, und ein Altmeister des Humors, welcher seit Jahren konstant im Zenit seines Schaffens steht.
Ich möchte gar behaupten, sie treffen sich auf dem selben Level. Nur hat O. Pocher sich diesem von unten angenähert, und H. Schmidt von oben. Denn seien wir ehrlich: Pocher schrammt mit schöner Regelmäßig an der Pointe vorbei. Das ist seine Konstante, und man wusste von jeher worauf man sich einlässt, wenn man seine Sendung anschaltet.
Schmidt dagegen hat seine große Zeit hinter sich. Die letzten Monate bei Sat1, dieser Konflikt hat ihn zu Höchstleistungen angespornt. Seit er seinen feisten Hintern auf ARD-Gestühl gebettet hat, ist er satt, lustlos und ein Garant für Kalauer und schwache Schoten.
Besser trifft es meiner Meinung nach Josef Seitz auf FOCUS Online. Seine Einschätzung der beiden Komiker kann mir gefallen, und seine Auffassung, der ganze Deal sei eine Milchmädchenrechnung, trifft es ganz ausgezeichnet.
Nicht nur die Idee, man könnte mit Pocher eine jüngere Generation vor den Fernseher locken ist schwach, auch sieht die ARD den Sachverhalt viel zu eindimensional - es ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch des bildungstechnischen Backgrounds. Rent-A-Pocher ist das eine Konzept, eine Late-Night-Show das andere.
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