Phase 5

Neuer Trend: Transgenes-Marketing

Die Werbebranche hat es schon längst erkannt. Tiere machen sich hervorragend in jeder Werbung. Eine findige Werbeagentur in Mosambik beschreitet jetzt aber einen neuen Weg, der schon bald Schule machen könnte.

((Bild von Space Potato auf Flickr.com))

Als die größte Telekommunikationsfirma im Land - Smagavetel - vor einem Jahr das Angebot von der bis dahin völlig unbekannten Agentur unterbreitet bekam, beschloss sie sofort die kreative aber teure Kampagne zu buchen.

Innerhalb kurzer Zeit hat die Agentur ihr Versprechen eingelöst und läutet damit möglicherweise eine Revolution des Werbemarktes ein. Wir telefonierten mit dem Chef der Agentur:

Unsere Idee war folgende. Wir wollten gerne, dass mit der Firma Smagavetel eine breite Angebotspalette an Kommunikationsdienstleistungen assoziiert wird. Deswegen habe ich, nachdem ich ein Interessantes Buch über das Thema gelesen habe, einen Freund an der Uni gefragt, ob es denn prinzipiell möglich sei, anstelle Mäusen Ohren auf dem Rücken wachsen zu lassen, bei Brieftauben ein buntes Gefieder mit einem Firmenlogo zu verpassen? Als er meinte, das sei prinzipiell kein Problem, schickte ich ihm meine Vorstellungen als Vektordatei.
Leider musste die Darstellung etwas vereinfacht werden, aber das Ergebniss ist trotzdem großartig.

Tatsächlich sind unseren Quellen zu Folge letzte Woche 2000 Brieftauben an lokale Züchter verteilt worden, mit der Auflage sie in einem halben Jahr gemeinsam auf einem wichtigen Brieftaubenzüchtertreffen starten zu lassen.

Auch amerikanische Firmen haben inzwischen Wind von der Aktion bekommen und planen Großes. Während Apple bereits an transgenen Leoparden arbeitet, beginnt ein Wettrüsten um die ersten gentechnisch veränderten Elefanten mit Slogans von Waffenherstellern. Wenn alles gut geht, wird schon in wenigen Jahren auf zahlreichen Urlaubsfotos deratige Werbung zu sehen.

Unterdessen wurde eine von Greenpeace eingereichte Klage gegen Apple mit einem Vergleich beendet.

In einer Pressemitteilung von Apple heißt es:

(…) haben wir uns schließlich doch einigen können. Apple liegt eine intakte Umwelt sehr am Herzen. Als wir uns entschlossen haben, Werbung auf Leoparden zu nutzen, haben wir gleichzeitig einen Fond ins Leben gerufen, der zur Aufgabe hat, die dezimierten Bestände der Leoparden wieder auf ihr altes Niveau aufzustocken. Wir beweisen ein weiteres mal unser Engagment für die Natur und gehen neue Wege im Bereich des Artenschutzes. (…)

((Frei nach einer Idee aus dem Buch: Identity))