Ausflug in den Heide Park
Gestern habe ich einen Ausflug in den Heide-Park Soltau unternommen, meine geschätzte Blog-Kollegin Klaus war u.a. mit dabei. Los ging es morgens um neun bei bedecktem Himmel und der Aussicht auf 90% Regenwahrscheinlichkeit. Beim Heide-Park angekommen, trafen wir auf eine junge, engagierte Frau, die mit vier Freunden dort war und zu hause direkt mal eine Gruppe angemeldet hat. Nun musste diese Gruppe nur noch auf dem Parkplatz zusammengesucht werden.
Das war auch kein größeres Problem, und so ging es mit 22 Leuten - von denen ich 17 noch nie in meinem Leben gesehen habe und wahrscheinlich auch nie wieder sehen werden - Richtung Kasse. Ersparnis: Rund acht Euro. Es lohnt sich also eine Gruppe vorher anzumelden. Menschen, die ein paar Euro sparen wollen, findet man immer auf dem Parkplatz, man muss sie nur ansprechen.
Im Park angekommen, entschlossen wir uns die Sache ruhig angehen zu lassen und als erstes der ehrwürdigen Schiffsschaukel einen Besuch abzustatten. Im maximalen Auschlagpunkt, den Blick in die Tiefe gerichtet, merkte ich auch schnell, dass mir nach ungefähr 10 Jahren Vergnügungsparkabstinenz die nötige Routine abhanden gekommen ist. Dieser Eindruck verstärkte sich, als ich die 61° steile erste Abfahrt des Collossos - vor Angst schreiend und fluchend - nahm.
Beim letzten Besuch des Heide-Park war ich noch eine 15-jährige "obercoole" Vollbratze. Die Loopings bin ich gefahren ohne nur eine Miene zu verziehen und auf Leute, die während der Fahrt gekreischt haben, habe ich verächtlich herab gesehen. So ist das, wenn man jung ist und sich nur übers Achterbahnfahren definiert.
Auf jeden Fall war die jugendliche Abgebrühtheit dahin und beim Desert Race in 2,4sec von Null auf 100 beschleunigt zu werden sorgte dafür, dass ich nach dem Aussteigen nicht mehr gerade gehen konnte. Zum Glück war das Wetter wie vorhergesagt - Beschissen! - und der Park erfrischend leer. Wir konnten also ständig zwischen Collossos, Desert Race, Loopingbahn, Hängeloopingbahn, Bob-Bahn und Gyro Drop-Tower pendeln und ohne großes Warten jede Attraktion wenigstens zwei mal ausprobieren.
Beim dritten mal Collossos war die Angst dann auch endlich der Begeisterung gewichen, so dass ich die 61°-Abfahrt lachend und fluchend hinunterrauschen konnte. Sehr beruhigend. Ich kann jedem nur empfehlen diese Fahrgeschäfte intensiv zu nutzen, falls einem körperliche Gebrechen keinen Strich durch die Rechnung machen, denn was man an einem Heide-Park-Tag an Glücks- und Stresshormonen ausstößt, entwickelt man als durchschnitlicher Bürojob-Großstädter sonst im Laufe eines Jahres.
Abraten hingegen möchte ich von den Wildwasserbahnen, jedenfalls im September bei einer Außentemperatur von 14°C. Aufgrund von Peer-Group Pressure habe ich alle drei Wildwasserbahnen mitgemacht und bin zweimal anständig nass geworden. Da ist die gute Stimmung natürlich dahin und ich bin pöbelnd Richtung Toilette gezogen um mich unter den Handfönen zu trocknen.
Fazit: Achterbahnfahren ist toll. Loopings und Schrauben sind schön, aber Geschwindigkeit und steile Kurven allein reichen auch schon, um einem den Magen umzudrehen. Dieser Ausflug wird auf jeden Fall zeitnah wiederholt.
(Bild: Germany 2006 - Soltau von Travelling Pooh unter CC-Lizenz)
4 Kommentare zu "Ausflug in den Heide Park"
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magnus
hast du eigentlich keinen Muskelkater vom anstrengenden an die Sitze klammern?
Herschel Rubinstein
nee, geht zum glück. nur die fingernägel sind blau werden wohl zu 80% innerhalb der nächsten woche ausfallen. macht aber nichts, das wächst wieder nach
Klaus
Jaaa, wiederholen! Im Moment ist mein Achterbahn-Haushalt noch ausgeglichen, aber ich melde mich, wenn es schlimmer wird...
TediousNilsen
achterbahn? mir wird schlecht.