Die Sache mit den abgerissenen Händen
Heute morgen in der Straßenbahn auf dem Weg in die Innenstadt, wo ich eine warme Joppe (im jackentechnischen Sinne) für den dräuenden Winter käuflich erwerben wollte, kam mir eine formidable Idee, wie man mit Hilfe der Haltegriffe etwas Schwung in den öffentlichen Nahverkehr bringen könnte.
Und zwar steigt man nachts an einer beliebigen Endstation mit ca. 20 Leuten in eine der ersten, idealerweise leeren Bahnen, hängt an jeden Haltegriff eine blutige, abgerissene Hand aus Kunststoff, verteilt zum Abschied noch eine Gallone Kunstblut im Waggon und gibt Fersengeld. Das gäbe ein großes Hallo, wenn die ersten Pendler einsteigen.
Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die mich von einer derartigen Aktion abhalten:
- Mir fehlt das nötige Personal
- Mir fehlt die nötige Knatze für ca. 50 Kunststoffhände
- Mir fehlt ein Grund. So etwas sollte man nicht zum reinen Selbstzweck machen
Als ich schließlich in der hannoverschen Innenstadt angekommen bin, saß vor dem Peek&Cloppenburg das Bulgarische Akkordeonorchester und gab einen Tango zu besten. Gegenüber, auf einer Bank, saßen die Clochards mit ihrem obligatorischen Tetra Pak-Wein und lauschten andächtig. Diese für den Beitrag vollkommen irrelevante Anekdote musste ich einfach loswerden.
Also, wenn sich ein paar Leute finden, die den verwegenen Plan mit den abgerissenen Händen in die Tat umsetzen wollen: Schickt mir ein paar Fotos. Und nicht vergessen, ich distanziere mich ausdrücklich von einem derartigen Vandalismus!
(Bild: Zombie Hand von Dabe Murphy unter CC-Lizenz)
8 Kommentare zu "Die Sache mit den abgerissenen Händen"
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jasper.
clochard...eine meiner lieblings französischvokabeln
TediousNilsen
dabei!
basti
clochard?
ähem, naja ein youtube video wäre es alle male wert odeR?!
jksimpson
dazu fällt mir ein, dass die in der Medizinischen Hochschule Hannover neulich eine komplette Hand wieder angenäht haben... oh Wunder der Chirurgie!
Vielleicht wäre das also eine Art Werbeaktion fürs Medizinstudium...
Rick
Das ist es eben, was Phase-5 auszeichnet. Kein dumpfer Vandalismus, sondern der Aufruf zu phantasievoller unpolitischer Schändung öffentlichen Eigentums. Da sollten sich die Autonomen aber mal ein Beispiel nehmen und so...
Herschel Rubinstein
@basti: c'est francais
@jksimpson: du meinst, man sollt also bei der mhh anfragen ob für ein bißchen guerilla marketing-scheiß zu haben wären…?
@rick: auf jeden fall. warum immer steine schmeißen, wenn man genauso gut faustgroße hitlerbärte aus blei gießen kann?!
jksimpson
@herschel: also, die haben zwar eine gute presseabteilung, aber ich glaube, das geht zu weit...
magnus
uns bekannte Leute waren neulich in der Zeitung mit solch einer Aktion! Sie haben Pappmaché-Hande und Füße verschenkt.