Schädigen Online-Tauschbörsen doch nicht die Musikindustrie?
Laut Heise Online ist der Richter James P. Jones aus Virginia (USA) zu dem Schluss gekommen, dass nicht allein Online-Tauschbörsen für den Umsatzrückgang verantwortlich gemacht werden können, sondern vielmehr die Preispolitik der Musikkonzerne selbst.
Ich persönlich lade ja keine Musik runter, da es illegal ist und ich mich von solchen Machenschaften ausdrücklich distanziere. Ich benutze auch Toilettenpapier beidseitig, um die Umwelt zu schützen…
Aber nehmen wir den fiktiven Musikliebhaber Maik-Justin R. Dieser hat wie so viele Menschen auf unserem Planeten ein begrenztes Budget, welches er unter Berücksichtigung seiner Präferenzen alloziert und für Güter und Dienstleistungen ausgibt. Er hat also einen Posten für Nahrung, einen für Kleidung, einen für Fortbewegung, und unter anderem einen für Musik. Bringt seine Lieblings-Band ein neues Album auf den Markt, kauft er sich dieses.
Bringt hingegen eine Band ein Album auf den Markt, welche er nicht kennt und welche ihm vielleicht von seinem Freund Ronny empfohlen wurde, wird er das Album nicht kaufen, da Geld nicht auf Bäumen wächst und sich der Kauf des Albums nicht mit der getroffenen Güterallokation unter Berücksichtigung des ihm zur Verfügung stehenden Budgets vereinbaren lässt.
Allerdings kann Maik-Justin das Album im Internet rechtswidrig herunterladen und so trotzdem in den Genuss des selbigen gelangen. Möglicherweise findet er sogar Gefallen an der Musik, besucht ein Konzert, kauft sich dort ein Band-Shirt und obendrein die Schuhe, die die/der Front-Frau/-Mann für Adidas designet hat, um die Identifikationsmöglichkeiten voll auszuschöpfen. Außerdem wird die Band fortan bei der Planung des Budgets berücksichtigt.
Es ist also aufgrund des illegalen Downloads mehr Geld geflossen als ohne. Ein Umstand, den man ganz gut unter den Tisch fallen lassen kann, wenn man als unfähiger Musikmanager den Wandel der Zeit verpennt und einen Sündenbock braucht.
Das alles wurde sicherlich schon oft genug im Internet geschrieben, aber nachdem ich die Meldung auf Heise gelesen habe, musste ich es einfach mal loswerden. Auch wenn ich mich ganz entschieden und inständig von illegalen Musikdownloads distanziere…
PS: Das Foto da oben ist übrigens ziemlich geil, heißt TDK C90 und wurde von Status Frustration unter CC-Lizenz veröffentlicht.
2 Kommentare zu "Schädigen Online-Tauschbörsen doch nicht die Musikindustrie?"
- Externe Links im selben Fenster öffnen
- Externe Links in neuem Fenster öffnen
TediousNilsen
Recht er hat! Bi gleich, Herschel. Im übrigen: super foto – wie gräbst du sowas aus?
Herschel Rubinstein
flickr.com/search/advanced/ - dort kann man teilweise schöne sachen ausgraben, wenn man ein gutes suchwort hat.