Das RAW-Format ist der beste Freund des Fotografen
Jaaaa, lang ists her seit dem letzten vernünftigen Beitrag von mir. Also dachte ich mir, ich könnte mal wieder ein klitzeklein bisschen Nerd-Gebrabbel loswerden – der Kay von Stylespion hat im Prinzip die Vorlage geliefert.
Ich möchte keine längere Abhandlung darüber verfassen, WIE ich zum richtigen Bild komme (dafür halte ich mich ehrlich gesagt auch nicht talentiert genug), aber die praktische Seite der Digital-Fotografie kann ich gut beleuchten.
Dies ist eine Nachtaufnahme, geschossen bei ISO 160 (wenig Farbrauschen), Blende 4,5 und Belichtungszeit 30 sek. Nun, dass Ergebnis ist recht duster.
Das hier ist das Ergebnis nach einer leichten Belichtungs- und Farbkorrektur. Sieht doch schon viel besser aus!
Aber wie funktioniert es? Das RAW-Format speichert alle Informationen, die der Kamera-Chip verarbeiten kann und hält sie vor. Das bedeutet, dass die Kamera weder das Bild mit einem Weißabgleich versieht, noch eine Kompression anwendet oder sonst was.
Der eigentliche Clou aber ist, dass der Chip die Aufnahme mit 12 Bit (und mehr...) Datentiefe pro Kanal macht – etwa ein JPG aus der kleinen Kompakten muss mit 8 Bit Datentiefe auskommen. 8 Bit pro Kanal entsprechen 0-255 Tonwertstufen pro aufgenommenem Pixel pro Kanal, 12 Bit entsprechen schon veritable 4096 Tonwertstufen pro Pixel.
Ihr seht, im RAW-Format stecken deutlich mehr Bildinformationen – daraus können zum Beispiel die unterschiedlichen Belichtungsvarianten errechnet werden und so kommen eigentlich zu dunkel geratene Details sprichwörtlich ans Tageslicht.
Würde man in Photoshop lediglich die Tonwertverteilung mit einer Gradationskurve oder Tonwertkorrektur ändern, würde die absoulte Anzahl an Bildinformationen gleich bleiben und sich nur verschieben – helle Stellen werden heller, dunkle Stellen dunkler. Fasst man beispielsweise in Aperture den Belichtungskorrektur-Regler an, wird in Echtzeit das Bild an Hand der Rohdaten neu berechnet – natürlich aus den 12-Bit-Daten.
Das ist der Punkt, der die RAWs so interessant macht. Man kann in schlechten Lichtverhältnissen scharfe Bilder machen, die auf dem Display unterbelichtet sind, sie aber über die Belichtungs- und Farbkorrektur auf eine vernünftige Helligkeit ziehen.
So. Genug Nerd-Talk. Viel Spaß damit.
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