One Bourbon, One Scotch and a beer…
Dem umtriebigen Autor ist das wunderbare Last.fm über den Weg gelaufen. Samstag abend war Jahrgangstreffen im Haßberg'schen Hof zu Nienburg, das war an und für sich ganz amüsant aber unspektakulär. Das Bier war frei und die Musik miserabel, gegen Mitternacht leerte sich der Saal schlagartig, denn alle wollten auf die "20up"-Party. Das ist etwas bahnbrechend neues auf dem Lande, keiner unter 20 kommt rein (wenn ich das richtig interpretiert habe...).
Also ab in die Bahn nach Hannover und noch mit dem Herschel und dem Schlomo ein bis fünf Absacker trinken. Auf dem Weg überkam es mich auf dem iPod Digitalism und Trentemøller anzuwerfen. An dieser Stelle sei bemerkt, dass ich eher dem Rock'n'Roll zugetan bin und mir meine eigenen musikalischen Ausflüchte in die elektronischen Gefilde nicht so recht erklären kann. Also Minimal auf die Ohren und ab dafür im Zug.
Nach dem Aufwachen heut morgen überkam mich ein völlig anderer Musikwunsch – es verlangte nach Blues, schön alt und rotzig. Da die heimische Musiksammlung nur miserabel mit Blues, vor allem aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts aus dem Mississippi-Delta, bestückt ist, hab ich mich endlich mal dazu durchgerungen, mich bei last.fm anzumelden.
Wer sich schon das ein oder andere mal mit der schwarzen Musik der Anfänge des 20. Jahrhunderts beschäftigt hat, wird sicherlich auch über Robert Johnson gestolpert sein: angeblich machte er auf einer Kreuzung einen Deal mit dem Teufel, überließ ihm seine Seele und bekam dafür die Gabe, so abgefahren Gitarre spielen zu können. Das Bild beweist einen leichten Hang zum Wahnsinn, ohne den guten Rob Böses zu wollen.
Auf jeden Fall sitze ich jetzt schon seit Stunden hier vorm Rechner, räume auf, Wasche wäsche, das Übliche halt und lasse mich mit kratzigen Aufnahmen berieseln. Mein neuer Lieblingssong ist allerdings One Bourbon, One Scotch and a beer von John Lee Hooker, dem leicht greisen (und verstorbenen) Blues-Gitarristen aus Mississippi.
Jetzt fühle ich mich gut und musikalisch weitergebildet, vielleicht fällt mir jetzt ein gutes Riff für den Text von jk.simpson ein, den er gestern rumgemailt hat... Oder vielleicht sollte ich mir doch noch vorher nen scotch, nen bourbon und nen bier reinschütten.
By the way: weiß jemand, woher die Tracks von Last.fm stammen? Wie wird das finanziert? Ist das überhaupt legal?
Ein Kommentar zu "One Bourbon, One Scotch and a beer…"
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Herschel Rubinstein
last.fm läuft soweit ich weiß als internet-radio und ist daher legal.