Helden der Arbeit
Eine interessante Auffassung von niedrigbelohnter Arbeit hat unseres geschätzter Arbeitsministers Olaf Scholz:
"Ich weiß sehr genau, wie wenig viele Menschen in diesem Land verdienen. Zu wenig! Sie arbeiten aber trotzdem und sind damit die eigentlichen Helden unserer Gesellschaft. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass ihnen irgendwelche Professoren seit 20 oder 30 Jahren vorrechnen, dass sie besser zu hause bleiben würde."
(vgl. SPIEGEL, 8/08, S. 41 f.)
Sicher treibt es den Betreffenden ob dieser Adelung die Tränen der Rührung in die Augen. Angesichts dieser Zeilen kriege auch ich Lust mich von Leuten ausbeuten zu lassen, die nicht weiter als bis zum Ende des Quartals denken und einen Scheiß auf die gesellschaftliche Entwicklung geben.
Den privaten Konsum - Rückgrat unserer Volkswirtschaft, deren Funktionieren nicht unwichtig für das Wohl der Gesellschaft ist - überlasse ich dann meinen Bewunderern, die sich mit einem angemessen bezahlten Job rumplagen müssen, gefangen im Netz der sozialen Sicherheit. Welch unwürdiges Dasein...
(Bild: "Labor" sculpture, omaha, ne von thomwatson unter CC-Lizenz
3 Kommentare zu "Helden der Arbeit"
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Rick
In Wahrheit solltest Du angesichts dieser Zeilen, guter Herschel, Lust bekommen selber eine Unternehmung zu gründen. Und es mustergültig so zu führen dass es ausschließlich Rücksicht nimmt auf die gesellschaftliche Entwicklung, und keine auf so profane Dinge wie Dein Einkommen...
TediousNilsen
Echt. Werd Kohlelieferant in Berlin. Das is ne aussterbende Marktlücke!
Herschel Rubinstein
@rick: ein unternehmen mustergültig zu führen bedeutet nicht ausschließlich rücksicht auf die gesellschaftliche entwicklung zu nehmen. und bevor ich anfange zu gründen, pöbele ich lieber noch eine weile von meinem bequemen blogger-sessel aus
@tedious: klingt nach körperlicher arbeit... o_O